Freitag, 22. November 2019

Arzt und Astrologe: Paracelsus und seine Astrolandkarte

Theophrastus Bombastus von Hohenheim
alias PARACELSUS, der berühmte Doktor aus Einsiedeln in der Schweiz,
feierte am 10. November 2019 seinen
(Achtung Kopfrechnen: 2019 minus 1493 =) 

526. Geburtstag.
Lang gelebt hat er ja nicht, nur 47 Jahre, aber darin war mehr enthalten als bei manchem in 90 Lebensjahren...




Zuerst mal: wie können wir von Paracelsus, der so lange tot ist, die genaue Geburtszeit wissen?
Gar nicht - aber von Astrologin Lois Rodden und ihrer renommierten Datenbank entnehme ich das Datum vom 19. November (gregorianischer Kalender) 1493, daher julianisch: 10. November.

Wie sich die Uhrzeit, 10:23 Uhr, erklärt, weiß ich nicht - vielleicht hat Paracelsus selbst Angaben gemacht, die Zeit von der Mutter erfahren? Immerhin war er ja nicht nur Arzt, sondern auch sternenkundig.
Das Rating in der Astrodatenbank bezüglich Verlässlichkeit der Angaben ist nur ein XX - mit der Erklärung: "Data without a known or confirmed date. Historic figures or certain current news figures may be of interest even with speculative birth dates."
Ich habe die Astrolandkarte damit getestet und ich komme zu dem Ergebnis, dass diese Angaben sehr viel Sinn machen, ganz besonders wegen der Mars-Linie...

Mars steht in Paracelsus' 1. Haus, und in der ErhöhungSaturn und (der damals noch nicht entdeckte) Pluto stehen in ihrem Domizil. Wenn die "Übeltäter" in guten Würden stehen, dann sind sie nicht so "übel", sondern tun ihr Bestes auf ihrem Sektor. Ein Mars im Steinbock ist ein harter Arbeiter mit unglaublichem Durchhaltevermögen. Von sich selber sagt Paracelsus:
"Von der Natur bin ich nicht subtil (fein und zart) gesponnen, ist auch nicht meines Landes Art, dass man was mit Seidenspinnen erlange..."
Er soll ja äußerlich eher hässlich gewesen sein und nur 1.50 m groß. Auch dem Alkohol dürfte er stark zugesprochen haben, was man so liest. Ich kannte mal einen großartigen Geigenbauer, der immer gesagt hat, der Alkohol ist bei ihm keine Droge, sondern Treibstoff. Vielleicht war's bei Paracelsus auch so, wer weiß das schon!

Er zieht rastlos durch viele Länder, reist nach Schweden, Ungarn, Spanien, Portugal und in den Orient. Er darf von sich sagen:

"Ich bin der Kunst nachgegangen mit Gefahr meines Lebens und habe mich nicht geschämt, von Landfahrern, Nachrichtern und Scherern zu lernen. Meine Lehre ward probiert, schärfer denn das Silber, in Armut, Ängsten, Kriegen und Nöten."

Was von den alten Arzt-Autoritäten wie Galen und Avicenna überliefert ist, hat für ihn keinen Wert. So liest man in der Kurzbiografie der Ärztin und Forscherin Karola Hinsche "Paracelsus, Arzt & Philosoph": Den Zeitgenossen ist dieser Forschertrieb unheimlich... Paracelsus aber hat unmittelbar aus der Natur sein tiefstes Wissen erfahren. Dieses Erfahren bedeutet für ihn im ursprünglichen Sinne des Wortes ein Erfahren, ein Durchfahren, Landfahren, bedeutet: Wanderschaft!"


Eine schöne Beschreibung von Merkur, dem Lern- und Bewegungsplaneten im Skorpion



Einerseits war Paracelsus 
mit seiner genauen Beobachtung ein Wegbereiter der modernen Schulmedizin sowie auch ein Pionier der modernen Homöopathie und Naturheilkunde.
Andererseits spielte die Astrologie für ihn eine Schlüsselrolle, sie galt ihm als Königin der Wissenschaften: das "Licht der Natur" entstamme ursprünglich dem Gestirn war er gewiss; und "ohne die astronomia mag kein kunst wol volendet werden." 



Das Wesen einer Arznei sah er im Siderischen (d.h. in den Sternenkräften) begründet. Grundsätzlich erkranke der Mensch am Gestirn und werde ebenso geheilt durch das Gestirn. 

(https://www.astro.com/astrowiki/de/Paracelsus)


1517 begleitet Paracelsus das niederländische  Heer als Wundarzt und sammelt so auch zwischen Hellebarden und Armbrüsten, Musketen und Kanonen, Erfahrung, "Experientz", wie er es nennt. "Vierzigerlei Leibkrankheiten erforscht und bekämpft er mit gutem Erfolg. Was bisher nur den verachteten Badern überlassen war, das Schneiden und Ausbrennen der Wunden, das macht er alles selbst ... Er begreift den Leib als lebendiges Ganzes. Daher versucht er auch die gestörten Kräfte auch von innen her wieder in die rechte Ordnung zu bringen. Den Dünkel und Hochmut der Ärzte, die sich auf den Universitäten in gepflegtem Humanisten-Latein ergehen und sich die Finger nicht schmutzig machen, verachtet er:


"Wo der gelehrte Arzt "nicht ein Chirurgus dazu ist, so steht er da wie ein ölgötz, der nichts ist als ein gemalter affe


http://derblaueritter.de/paracelsus-arzt-philosoph-teil-2-wandern-forschen/


Die Astrolandkarte von Paracelsus


Durch Ferrara in Italien - der Pfeil zeigt auf das rote Fähnchen - führt direkt seine Chiron/IC-Linie. Chiron, der verwundete Heiler, oft prominent gestellt bei Ärzten und Heilern, steht tatsächlich bei ihm am IC, der Vater war schon ein Arzt und führte ihn in die Wissenschaft ein. In Ferrara erlangte er seine Doktorwürde.

Astrein geht seine Mars-Linie durch Basel, wo er sich richtig gezofft hat und nicht bloß einmal.
An der Universität legte er sich mit dem Lehrkörper an, weil er sich weigerte, die Statuten zu beschwören; seine Vorlesungen hielt er - erstmals in der Geschichte - in Deutsch: "Mein Vorhaben ist hier zu erklären, was ein Artzt sein soll und das auf teutsch, damit das allgemein bekannt werde."


Auch die Apotheker brachte er gegen sich auf, weil er sie stärker kontrollieren wollte.
Übel beschimpft wurde er, als sein prominentester Patient Froben starb, durch ein öffentlich angeschlagenes Pamphlet-  heute ginge vermutlich ein shitstorm durch die sozialen Medien.
Und am St. Johannistag 1527 wirft er die "Summe der Bücher", ein bekanntes überholtes Handbuch der Schulmediziner ins Feuer, "auf dass alles Unglück mit dem Rauch in die Luft gang."

Als dann auch noch ein Patient, den er sehr erfolgreich behandelte, nur einen kleinen Teil seines hohen Honorars bezahlte, ging er vor den Kadi. Und als er nicht Recht bekam, beschimpfte er das Gericht. Aus Angst vor den Folgen floh er aus Basel und verletzte damit auch noch seinen Vertrag als Stadtarzt. Von Colmar aus bemühte er sich um seine Rückkehr, aber vergeblich.

Zu viel für die Basler...!

"Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist."
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