Freitag, 4. März 2016

Merkur, Gott der Diebe und Kaufhaus-Detektive

Hallo!

Ich erlebe immer wieder, dass Menschen interessiert sind an Astrologie, und dass sie prinzipiell auch mit einer Horoskopsitzung liebäugeln. Aber dann siegt doch die Furcht: Ja was ist, wenn da was "Schlimmes" in den Sternen steht. Nein, das will ich dann lieber gar nicht wissen! Und wahrscheinlich ist es ja sowieso Quatsch... so denken viele. Aber was wäre, wenn gar nichts Schlimmes drin stünde!?


Arnie's breite Brust, angefüllt mit Ur-Prinzipien: wir alle haben ein Bedürfnis nach Geborgenheit, das wird von der Stellung des Mondes im Horoskop näher beschrieben. Wir alle haben ein Verhalten, das ist die Sonne. Wir alle haben eine Art zu kommunizieren, dargestellt durch den Merkur. Wir alle haben eine Fähigkeit zu Begegnung und Liebe, das ist die Venus. Wir alle haben eine Fähigkeit zur Durchsetzung, ausgedrückt durch Mars. Wir alle suchen auf die eine oder andere Art nach Sinn, das zeigt Jupiter. Auf welche Art wir Leistung erbringen und Reife entwickeln kommuniziert Saturn, über unsere Einzigartigkeit gibt Uranus näher Aufschluss, über unsere Spiritualität und unsere Beziehung zum Nicht-Stofflichen erzählt Neptun eine Geschichte, und Pluto sagt etwas darüber aus, wie wir mit Stirb-und-Werde-Prozessen, Tod und Wandlung umgehen.

Denn die Astrologie, so wie ich sie verstehe und anwende, macht keine Voraussagen über dieses oder jenes, sondern stellt die Zeitqualität fest und welche Möglichkeiten der Mensch in
dieser Zeit hat oder nicht hat. 

Astrologie geht davon aus, dass es Ur-Prinzipien gibt, die uns Menschen innewohnen. Ein Geburtshoroskop mit der individuellen Verteilung der Planeten ist nichts Anderes, als eine symbolische Darstellung dieser Ur-Prinzipien.

Ich habe lange nach einer Brust gesucht, die so breit ist, dass alle Horoskop-Planeten darin Platz haben. Schließlich wurde ich bei Arnie fündig :-)



Das Interessante an den Urprinzipien ist, dass sie wie eine Form sind, die wir mit verschiedenem Inhalt füllen können, je nach dem wie bewusst wir bereits mit unserem Leben umgehen. 

Zum Beispiel hat jemand eine Saturn/Venus-Konstellation, der eine ist verheiratet und maßregelt ständig seine Ehefrau, bis schließlich die Liebe abkühlt. Der Andere ist auch verheiratet, geht aber liebevoll und loyal mit der Ehefrau um und lagert den strengen Saturn aus, indem er eine Lehrertätigkeit ausübt oder diszipliniert künstlerisch tätig ist oder...

Normalerweise wissen wir Menschen aber nicht, dass wir eine Wahlmöglichkeit haben, durch die Astrologie können wir unseren Blick weiten. Besonders in schwierigen Lebenslagen, wenn wir uns in einer Sackgasse befinden, kann der geschulte Blick des Astrologen sehr hilfreich sein.


Ein super Beispiel bringt Rüdiger Dahlke, der bekannte Therapeut, Mediziner, Buchautor, in seinem Buch "Die Schicksalsgesetze": er berichtet von einem Patienten, der Kleptomane war, also dem permanenten Zwang unterlag, zu stehlen, und zwar ohne dass es dafür einen materiellen Grund gab. 


Das An-der-Nase-Herumführen war es, was ihn reizte und auch das Robin-Hood-Verhalten, indem er andere beschenkte. Der astrologisch Geschulte erkennt sofort das Merkur-Prinzip, das hier wirkt. Und tatsächlich unterstanden ja Merkur traditionell nicht  nur die Kaufleute, Reisenden und Redner, sondern auch die Diebe und Gaukler. 
Merkur, (griech. Hermes)

Zuerst hatte er seine Frau mit teuren Geschenken beeindrucken können, bis sie schließlich sein Geheimnis kennenlernte und ihn nach einem nicht bestandenen Ultimatum verließ. 

Schließlich verliebte er sich neu und die Sache drohte wieder zu scheitern, weil auch diese Frau ihm ein Ultimatum stellte. Dahlke, der auch astrologisch bewandert ist, schlug ihn nun eine  
"Lösungsmöglichkeit vor, die das Urprinzipielle seines Krankheitsbilds in Rechnung stellte, das dem Merkur-Thema zuzuordnen war. Unglaublich geschickt mit seinen Händen, konnte er einem unter den eigenen Augen den Gürtel und sogar die Brille von der Nase entwenden" 

Dahlke schlug ihm vor, als "Taschendieb" im Zirkus aufzutreten, aber das kam bei ihm nicht gut an. Schließlich fanden sie einen besseren Ersatz für Merkur: der Mann bot einem Kaufhaus seine Dienste als Detektiv an, indem er die bereits vorhandenen und sogar vorgewarnten Haus-Detektive an der Nase herumführte. Er zeigte dem Direktor 1 Woche kostenlos, wo überall Sicherheits-lücken waren und wurde schließlich begeistert und mit hohem Honorar eingestellt. 

Das tief sitzende Problem, warum der Mann überhaupt die Neigung zum Stehlen entwickelte hatte, war damit zwar noch nicht geheilt, aber es war schon ein Schritt in die richtige Richtung und in die Legalität, so dass die neue Freundin hochzufrieden war und ihn nun nicht verlassen musste.

Und jetzt haben wir auch den Grund, warum das nie gut geht, wenn im Fernsehen Astrologen mit Wissenschaftlern diskutieren. Weil da 2 Weltbilder sozusagen aneinander vorbei reden. Das eine ist das wissenschaftliche, "waagrechte" Weltbild und die Astrologie wäre dem "senkrechten" Weltbild zuzuordnen: dabei stehen nicht Ursache und Wirkung im Vordergrund, sondern Verwandtschaften. Was das heißt, zeige ich euch demnächst. Für heute also mal tschüs!!
Eure Christine