Am 21.
August 2017 wird eine totale Sonnenfinsternis Nordamerika verdunkeln. Dauer: Zwei
Minuten, 40 Sekunden. Ein 100 Kilometer breiter Kernschatten wird von der
Westküste über 14 US-Staaten bis zur Ostküste streichen. Hotels sind schon seit
Monaten ausgebucht, Millionen werden durch ihre Brillen oder die Kameralinse verfolgen,
wie der Drache die Lebensspenderin Sonne verschluckt; so sah man in alten vorwissenschaftlichen
Zeiten eine Finsternis.
Und es war ein Ereignis, das Ungemach ankündigte,
daher brachte man den Göttern Opfer. Heutzutage macht man das Naturschauspiel
zum Mega-Event – aber wird damit womöglich eine Botschaft übersehen, die der
Kosmos für uns hat?
Indische
Rishis (Weise), wie etwa Paramahansa Yogananda, warnen gar davor, bei einer
Sonnenfinsternis ins Freie zu gehen. Durch die Verdunkelung der Sonne ist das
Energiefeld dramatisch verändert und wirkt sich auf unser Bewusstsein verstörend
aus, wir bleiben besser zuhause, beten und meditieren – auch Pflanzen und
Blumen schließen sich, die Temperatur
sinkt, die Vögel verstummen. Als stünde der Kosmos einen Moment lang still.
In der
Astrologie führten Finsternisse lange ein Schattendasein, was sich erst wieder
änderte seit jener von 1997, die dem Tod von Lady Di vorausging. Was nun die aktuelle
Sonnen-Eklipse so spannend macht, ist nicht nur, dass sie über den USA total
sein wird, sondern auch, dass sie auf 28° Löwe stattfindet und damit im
Horoskop des derzeitigen Präsidenten Donald Trump eine Konjunktion mit dessen
Aszendenten und dem Planeten Mars bildet. Das hört sich spektakulär an. Auch im
Staats-Horoskop der USA fällt die Eklipse (griech. Verschwinden) in Opposition
zum Mond, der ja das Volk repräsentiert. Und bei uns in Österreich fällt im
Landeshoroskop der II. Republik die Eklipse ebenfalls genau auf den Aszendenten
und in gradgenaue Opposition zum Mond. Welche Weichenstellungen werden da wohl
getroffen?
Dinge
ereignen sich nicht immer exakt am Tag der Finsternis. Wenn etwa der laufende
Mars am 3. September den Grad der Sonnenfinsternis, also 28° Löwe, erreicht und
stimuliert, dann ist um dieses Datum herum mit aggressiven „Mars-Ereignissen“
zu rechnen. Und weitere drei Jahre (so viele Jahre wie die Eklipse in Minuten
dauert) kann es immer dann zu Ereignissen kommen, wenn der Finsternis-Grad von
Planetenübergängen stimuliert wird. Dabei darf man aber nicht übersehen, dass
auch noch die sensitiven Punkte der vorigen Eklipsen (die letzte war im
Februar) wirksam sein können… da kommt vieles zusammen bei einer Prognose, vor
allem, wenn der Astrologe noch prüft, zu welcher Saros-Serie die Eklipse
gehört. Saros-Serien sind eine Art Eklipsen-Familien, die über 1000 Jahre
andauern, alle 18 Jahre kommt sozusagen ein neues Eklipsen-Kind zur Welt, das
die Grundmerkmale dieser Familie hat. Und der Astrologe muss bei jeder Eklipse
feststellen, zu welcher Familie die aktuelle Eklipse gehört. Aber das ist eine
eigene Geschichte …
So hatte die
amerikanische Astrologin Celeste Teal Anfang 2001 begonnen, 200 Jahre
amerikanische Geschichte zu durchforsten; ihr Ziel war herauszufinden, in
welchem Ausmaß Finsternisse globale Ereignisse ankündigen. Was sie bald fand,
war ein erschreckend deutlicher Zusammenhang zu Börsen-Crashes und Rezessionen.
Für das aktuelle Jahr 2001 zeichnete sich erneut eine sehr kritische Periode für
die USA ab; sie markierte diese Tage rot: 8. – 13. September. Was geschah, wissen wir alle: 9/11. Teal war
schockiert von ihrer eigenen richtigen Berechnung. Obwohl sie eine Reihe von
Großereignissen der Geschichte bereits untersucht hatte, war nichts je in
dieser Größenordnung geschehen.
Warum war gerade diese Sonnenfinsternis so
mächtig? Einer ihrer Hauptmerkmale war: Sie ereignete sich auf 0° Krebs, einem
der vier kardinalen Eckpunkte (die anderen sind 0° Widder, Waage und Steinbock)
„Ich begann zu verstehen“, schreibt sie, dass eine Eklipse wie ein kosmischer
Regulator ist, der die Balance auf der Erde aufrechterhält, obwohl sie zunächst
eine Krise erzeugt, um die Aufmerksamkeit auf die Situation zu lenken“.
Übrigens wird sich im Jahr 2020 wiederum eine Sonnenfinsternis auf 0° Krebs
ereignen!
Sonnen- und
Mondfinsternisse müssen aber nicht immer Schlimmes einleiten. Meinen
Lebenspartner hatte ich nach einer Mondfinsternis kennengelernt. Diese
ereignete sich auf meinem Geburts-Jupiter im 8. Haus der festen Bindungen, und Liebesgöttin
Venus stand gerade auf dem gleichen Grad der Mondfinsternis. Wir können uns, so
die britische Astrologin Bernadette Brady, „Eklipsen wie ein Erdbeben
vorstellen. Erdbeben sind die Bewegungen von Mutter Erde, mit denen sie sich in
die richtige Lage bringt. Wenn sie lange Zeit ohne Bewegung war, muss sie sich
kräftig strecken und dehnen, was möglicherweise verheerende Folgen für alle
Beteiligten hat.“ Aber manchmal auch wunderbare.
Die
wahrscheinlich berühmteste Finsternis der Antike beendete den bereits fünf
Jahre dauernden Krieg zwischen den Armeen der Meder und Lyder. Was am Tag der
Finsternis, dem 28. Mai 585 v. Chr., geschah, überliefert der griechische
Geschichtsschreiber Herodot so: „Wie die Lyder und die Meder sahen, dass es bei Tage Nacht
wurde, stellten sie den Kampf ein und hatten nichts Eiligeres zu tun, als
miteinander Frieden zu schließen.“
Bleibt uns
zu hoffen, dass diejenigen, die
gegenwärtig über Krieg und Frieden entscheiden, sich daran ein Beispiel nehmen.
Der Artikel erscheint in der August-Ausgabe des Online-Magazins: mystikum.at
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