Astrokartografie: Die Planetenlinien des Eisernen Kanzlers, Otto von Bismarck

Otto von Bismarck begann seine politische Laufbahn als Publizist und Parlamentarier. Seine Artikel  und seine Wortmeldungen in Debatten haben, so erfährt man, vor Herzblut getrieft. „Ein Mann wie Bismarck“, meint sein Biograf Franz Herre, „der mit dem Wort wie mit dem Florett zustieß oder wie mit dem Säbel dreinschlug, wusste sich, wenn schon nicht bei allen Respekt, so doch überall Gehör zu verschaffen.“ 

                  Kein Wunder – mit diesem Horoskop!

Merkur zeigt an, wie ein Mensch denkt und kommuniziert, bei Bismarck steht er in Fische. der spätere Reichskanzler hat also spezielle, nicht alltägliche Antennen, die ihm Informationen über sein Gegenüber vermitteln. Merkur steht im 8. Haus, das ist also eine Merkur-Pluto Konstellation - darüber hinaus steht aber auch Pluto selbst im 8. Haus und bildet eine Konjunktion mit Merkur. Also doppelt gemoppelt. Überzeugungskraft, Manipulation, Macht der Worte, Kompromisslosigkeit, dafür steht das alles. Und ohne diese Bismarckschen Eigenschaften hätte es das Deutsche Reich vielleicht nie gegeben, wer weiß...! 

Otto von Bismarck, geb. 1. April 1815 in Schönhausen / Elbe

gest. 1898

Biografie: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_von_Bismarck

Schauen wir mal Bismarcks Astrolandkarte an. Er heiratet Johanna von Puttkamer, eine religiöse Frau aus dem Pietismus. Die Hochzeitsreise 1847 geht nach Venedig und das liegt auf seiner Venuslinie . Rein zufällig trifft er dort den preußischen König (Friedrich Wilhelm IV.) und seine Frau, und die laden ihn und Johanna zur königlichen Tafel. Das private Glück bleibt bei Bismarck nicht privat und unbemerkt, denn durch Venedig läuft neben der Venus-Standort-Linie auch die mächtigere Venus/MC-Linie. Also spielt die Karriere immer mit rein - und das obwohl er nicht mal den Frack dabei hat, und in grünem Rock daherkommt. Dem König ist's Wurst. 

Selbige Venuslinien bilden auch das energetische Umfeld für seinen Rückzugsort in Friedrichsruhe im Sachsenwald, das ihm Kaiser Wilhelm I. geschenkt hat. 

So gut diese beiden  Persönlichkeiten zusammengewirkt hatten, dessen Enkel Wilhelm II. wollte den alten Reichskanzler loswerden. Wie so manch anderer auch:  Der Dichter und Journalist Theodor Fontane schrieb: „Es ist ein Glück, dass wir ihn los sind." Aber so einfach war Bismarck nicht loszukriegen. Seine Venus steht eben direkt am MC und obendrein dort im Domizil. Das heißt, diese Venus hatte etwas zu tun mit seiner Karriere, seinem Image. „Aber das kann man nicht von mir verlangen, dass ich, nachdem ich vierzig Jahre lang Politik getrieben, plötzlich mich gar nicht mehr damit abgeben soll.“
Der „Einsiedler im Sachsenwald“ machte sich nach seinem Rücktritt gleich an seine Memoiren. Er versuchte nicht nur, sein Bild für die Nachwelt mitzugestalten, sondern verzichtete auch nicht auf Eingriffe in die Tagespolitik. Bald nach seiner Entlassung begann er eine äußerst umtriebige Pressepolitik. Insbesondere die „Hamburger Nachrichten“ wurden zu seinem Sprachrohr.

Aber zeitlich nochmal zurück, bevor wir zum Deutschen Reich kommen. Auf der Landkarte siehst Du rechts die blaue Uranus-Linie durch Königgrätz (Hradec Kralové, gelb markiert) laufen. Dort gewannen die Preußen 1866 im Deutschen Krieg die Schlacht gegen Österreich. Ein Grund dafür war das neue "Supergewehr", das Zündnadelgewehr: es war ein "Hinterlader, in dessen schnellem Salvenfeuer alle Angriffe der Österreicher, Sachsen oder Hannoveraner stecken bleiben mussten." Das 7. Haus regiert die Beziehungen und offenen Feinde. Bei Bismarck ist es im Wassermann mit Herrscher Uranus. Und Uranus ist der Planet für Technik! 

Besonders interessant sind seine Planetenlinien durch Frankreich. 

Eigentlich ist es nur eine einzige „Weltlinie“, nämlich die Saturn/Deszendent-Linie durch das Land. Weltlinien sind diejenigen Linien,  deren Wirkungsbreite mit ca. 500 km beidseits bemessen werden (sofern keine andere Linie in die Quere kommt). Die anderen Linien, die wir sehen, sind Standortlinien mit 50-60 km Wirkungsbreite; nordwestlich von Paris die Saturn-Linie, südöstlich die graue Chiron-Linie.

Mir scheint, das ist sehr treffend. Der Deszendent bezeichnet die Verhandlungspartner, Saturn regelt die Verantwortlichkeiten, bringt schwere Arbeit, Überwindung von Hindernissen und Blockaden, und genau das hat sich hier in Versailles abgespielt. Saturn schafft Form und Struktur. Beim menschlichen Körper ist Saturn das Knochengerüst, bei einem Land ist es die Verfassung, die den Reichskörper zusammenhält bzw. halten soll.

Wie spielte sich das ab? Es war ein hartes Stück Arbeit.

Im Herbst 1870 stand die Reichsgründung kurz bevor. Bismarck verhandelte in Versailles mit den Delegationen der süddeutschen Länder. Und g'scheit wie er war, verzichtete er bei den Verhandlungen
auf direkten Druck. Stattdessen argumentierte er mit den Vorteilen eines solchen Zusammenschlusses. 
Der bayrische König Ludwig machte Zicken - er hatte keine Lust, dem Deutschen Reich beizutreten!  Aber Bismarck griff zur List. Wozu hat man einen Fische-Merkur im 8. Haus!

Den Märchenkönig kauf ich mir, sagte ihm wohl sein Instinkt. Die teuren Schlösser kosteten Geld und Ludwig litt chronisch unter Geldmangel. Also erhielt Ludwig II. jährlich 300.000 Goldmark zugesichert plus einige Sonderrechte. Ludwig II. unterzeichnete brav den „Kaiserbrief“, den Bismarck ihm schon fertig formuliert überbringen ließ. Projekt gelungen! Aber da war noch das Problem mit dem König!

König Wilhelm I. von Preußen

König Wilhelm I. will eigentlich gar nicht Kaiser werden, sondern lieber preußischer König sein. Er fürchtet einen Bedeutungsverlust des preußischen Königtums. Aber Bismarck hat da kein Nachsehen, er nötigt (Merkur/Pluto) Wilhelm, die Krone anzunehmen. Und wenn Bismarck es will, hat der gute Wilhelm keine Chance.
Diese beiden Persönlichkeiten wirkten  insofern gut zusammen, als Wilhelm I. sich immer aufs Repräsentieren konzentriert hat, er war auch beim Volk recht beliebt, während Bismarck die Politik gemacht hat.

Wichtig zu wissen, dass der Reichskanzler im neuen Deutschen Reich NICHT dem Parlament unterstand, sondern nur dem Kaiser,  (ganz im Gegensatz zu Frankreich).  Und der ließ ihn machen. Somit ist vielleicht für uns Deutsche besser verständlich, warum wir als Gesellschaft den Obrigkeitsstaat noch immer so im Blut haben.

Am 18. Januar 1871 kam es also im Spiegelsaal von Versailles zur „Kaiserproklamation“. Sie markierte die Gründung des Deutschen Kaiserreichs. Wenige Tage später kapitulierte Paris. Der Deutsch-Französische Krieg endete am 10. Mai 1871 mit dem Frieden von Frankfurt.

Die Frankfurt am nächsten gelegene Linie ist die Merkur-Linie. Merkur regiert sein 2. Haus (Revier-Abgrenzung) und steht im 8. Haus (verbindliche Verträge). Auch sehr passend. Zumal ja in Frankfurt auch der Bundestag (der Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes) tagte, in dem Bismarck als preußischer Gesandter Reden gehalten hat.

Bismarck war übrigens auch der erste Politiker auf der Welt, der Gesetze zum Schutz der Arbeiter eingeführt hat, Krankenversicherung, Urlaub, Verbot von Kinderarbeit usw. Da er die immer mächtiger werdenden Sozialisten und eine mögliche Revolution fürchtete, erließ er das Sozialistengesetz und verbot ihnen die Parteiarbeit. Doch mit dem Arbeiterschutz wollte er ihnen den Wind aus den Segeln nehmen. 

                   Kaiserproklamation im Spiegelsaal von Schloß Versailles in Paris, Januar 1871

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