Als Kind mochte ich seine Bücher "Das doppelte Lottchen" und "Das fliegende Klassenzimmer", aber erst jetzt, da ich mir sein Horoskop und die Astrolandkarte angucke, lerne ich, was er für ein kritischer Geist war. Die Nazis mochten ihn nicht und trotzdem blieb er - im Gegensatz zu den meisten regimekritischen Kollegen - in Deutschland. Er wollte vor Ort bleiben, als Chronist der Ereignisse. Und er sammelte in einem geheimen Tagebuch Material in Gabelsberger Kurzschrift, für einen späteren Roman. Und das Buch blieb auch erhalten, im Gegensatz zu seinen 4000 Büchern, weil er es bei Bombenalarm in den Luftschutzkeller mitnahm.
Erich Kästner wurde am 23. Februar 1899 in Dresden geboren. Seine Geburt beschreibt er so:"Im Spätherbst des Jahres 1898 unterbrach Ida Kästner diese Heimarbeit (sie nähte korsettähnliche breite Leinenbinden für dicke Frauen) und nähte stattdessen Babywäsche. Immer schon hatte sie sich ein Kind gewünscht. Nie hatte sie daran gezweifelt, daß es ein kleiner Junge sein werde. Und da sie es ihr Leben lang liebte, recht zu behalten, sollte sie auch diesmal recht haben. Am 23. Februar 1899, morgens gegen vier Uhr, nach fast siebenjähriger Ehe, brachte sie, in der Königsbrücker Straße 66, einen kleinen Jungen zur Welt, der den Kopf voller goldblonder Locken hatte. Und Frau Schröder, die resolute Hebamme, meinte anerkennend: "Das ist aber ein hübsches Kind!"...
Im Herbst 1919 begann Kästner an der Universität Leipzig das Studium der Geschichte, Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaft.
Als Student und weil Inflation war, hatte er kein Geld und arbeitete als Parfümverkäufer oder sammelte die Börsenkurse für einen Buchmacher. Aber bald schon konnte er sein Studium aus eigenen Einnahmen als Journalist und Theaterkritikerfür das Feuilleton der Neuen Leipziger Zeitung finanzieren. Schließlich schloss er es ab als Doktor phil.
Kästner schrieb, er sei gegen 4 Uhr morgens geboren. Wenn ich als Geburtszeit also 4 Uhr annehme, ist der Herr von Haus 10 (Karrie-re) Mars, wenn ich von 3.30 Uhr oder 3.45 Uhr ausgehe, ist es Venus. Aber glücklicherweise ist das für diesen Aspekt egal, denn beide Linien laufen ganz nah zu Leipzig.
Kästners Berliner Jahre von 1927 bis zum Ende der Weimarer Republik 1933 gelten als seine produktivste Zeit. In wenigen Jahren stieg er zu einer der wichtigsten intellektuellen Figuren Berlins auf. Er publizierte seine Gedichte, Glossen, Reportagen und Rezensionen in verschiedenen Periodika Berlins. Regelmäßig schrieb er als freier Mitarbeiter für verschiedene Tageszeitungen, wie das Berliner Tageblatt und die Vossische Zeitung sowie für die Zeitschrift Die Weltbühne. Wir sehen die Jupiter-Linie durch Berlin laufen. Jupiter ist Kästners Geburts-Regent, weil er ja einen Schütze-Aszendenten hat. Und obendrein steht er im Haus 10 der Berufung und Karriere. In Berlin musste er also Erfolg haben.
An diesem Tag sah sein Horoskop so aus: Pluto auf progressivem Mars, Machtdemonstration auf kollektiver Ebene und Jupiter-Neptun mit Mars und absteigendem Mondknoten, und das alles in Opposition zu seiner Sonne-Merkur-Konjunktion und im Quadrat zu Uranus und Chiron im 12. Haus.
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