Montag, 16. September 2019

Saturn - Pluto: Wenn am Himmel die Hölle los ist!


Wenn am Himmel die Hölle los ist!
oder
Ein kosmischer Showdown der Extra-Klasse


Von Christine Herner
(Artikel im KURIER, erschienen am 07.09.2019)

Im Jänner 2020 wird ein unvergessliches Meeting am Himmel stattfinden: Saturn trifft Pluto im Zeichen Steinbock. Sind Sie astrologischer Laie? Dann klingt das vielleicht für Sie wie: Trump trifft Putin in Helsinki - immerhin haben wir es mit mächtigen Gestalten der antiken Götterwelt zu tun. Der Unterschied ist nur der: Saturn und Pluto handeln in höherem Auftrag! Sie zeigen den Neubeginn einer Ära an, deren Schatten wir schon seit längerem im Voraus spüren. Was genau erwartet uns denn nun unter dieser planetaren Konstellation? Wenn Sie das interessiert – und es interessiert Sie bestimmt, ... (unten weiterlesen) 




...dann kommen Sie doch zum diesjährigen Astrologen-Tag.

Seit Jahrtausenden haben Sterndeuter die Sprache des Kosmos übersetzt, die Astrologie hat viele Weltbilder kommen und gehen sehen und hat alle diese überdauert. Doch hat auch sie immer wieder Stirb-und Werde-Prozesse durchlebt und ist selbst ein gutes Beispiel für den Satz des Griechen Heraklit: Nichts ist so beständig wie der Wandel; die Astrologie eines Vettius Valens aus dem 2. Jahrhundert war etwas völlig Anderes als die psychologische Astrologie von heute. 

Aus dieser zeitgemässen Warte werden am Tag der Astrologie zwei hochkarätige „Dolmetscher der Sternensprache“ uns die anspruchsvollen Himmels-Aktivitäten verständlich machen: 
Dr. Christoph Mende, Arbeits- und Organisationspsychologe und Astrologe, sowie Markus Jehle, Diplompsychologe und Leiter des astrologischen Ausbildungszentrums Berlin. „Wenn Saturn höchstpersönlich, in seinem eigenen Zeichen weilt und mit Pluto zusammentrifft, zeichnet sich ein Showdown der Extraklasse ab“, sagt Jehle. Einen Vorgeschmack erhielten wir übrigens bereits 2008 beim Finanzcrash, damals betrat Pluto das Zeichen Steinbock, in dem Saturn die Regentschaft hat. Nach Kaffeekränzchen klingt das ja nicht gerade, aber es sei vorab verraten, dass es für jedes Leiden auch ein Heilmittel gibt, auch wenn es manchmal bitter schmeckt.
Haben Sie nicht auch den Eindruck, das Leben geht geradeaus wie eine Autobahn, mal mit Stau, mal  mit freier Fahrt? Der Eindruck trügt, tatsächlich folgt die Zeit einer Kreisbewegung! Und einige Planeten kreisen so langsam um den Tierkreis, dass wir es gar nicht mitbekommen. Pluto braucht satte 248 Jahre für die Runde durch die 12 Zeichen, Neptun braucht 165 Jahre, Uranus 84 Jahre, Saturn 29 Jahre. Bewusst wahrnehmbar ist für uns ist eigentlich nur der Zyklus der Sonne durch die Jahreszeiten und der Mondzyklus. Das war’s dann auch schon.

Saturn und Pluto treffen also etwa alle 38 Jahre an irgendeinem Punkt des Tierkreises zusammen. Das war zuletzt 1982 im Zeichen Waage, als Kohl Kanzler wurde, Reagan Präsident war und die NATO-Gipfelkonferenz erstmals in Bonn stattfand. 350.000 Menschen demonstrierten damals gegen Reagan und die Atompolitik. In der Mitte des Zyklus, als beide Planeten eine 180°-Opposition bildeten, erlebten wir den Schock von 9/11. 
Interessant, dass 1931, als Saturn ebenfalls in einer Opposition zu Pluto stand, das Empire State Building als höchstes Gebäude der Welt eröffnet wurde. Wann aber fand zuletzt die Konjunktion beider Planeten im Steinbock statt? Da müssen wir sehr weit zurückgehen, das ist exakt 502 Jahre her. Einen Monat bevor sie exakt wurde, ging Luther mit seinen 95 Thesen an die Öffentlichkeit und legte damit einen Grundstein für Veränderungen in der Welt, die noch heute wirksam sind.

wikipedia: Saturn verschlingt seinen Sohn (Rubens, 1636)


Sehen wir uns die Symbolik einmal an: Saturn (griech. Kronos) ist der „Herr der Zeit“. Überall da, wo er in unserem Geburtshoroskop steht, also in welchem der 12 Häuser, (die von der exakten Geburtszeit und dem Geburtsort bestimmt werden), dort sind wir mit Begrenzungen und Hürden konfrontiert. Der Sinn und Zweck: er weist uns darauf hin, dass wir soziale Wesen und nicht allein auf der Welt sind. Und weil er als Lehrmeister unter den Planeten gern maßregelt, fühlt es sich nicht immer angenehm an. Trotzdem macht Sinn, was er tut, sonst würde jupiter-haft unmäßiges Wachstum wahren Erfolg zunichte machen. Merken wir uns: Saturn konzentriert aufs Wesentliche und korrigiert falsche Tendenzen. Alles, was kein gutes Fundament hat, endet. Punkt. Übertragen auf die weltlich-politische Ebene ist Saturn der Planet für Autoritäten, Regierungen, Banken, Konzerne, da sie es ja sind, die die Regeln und Gesetze festlegen. Nur logisch, dass es bei diesen zu Problemen kommt, wenn sich Pluto mit seinen unmäßigen Machtansprüchen dazu gesellt. 
Pluto (Hades):  König über die Toten und die unterirdischen Gefilde

Der wiederum, man kennt ihn als  Gott der Unterwelt mit dem Höllenhund Zerberus an der Leine – wirkt nicht gerade wie jemand, mit dem man mal gern ein Bier trinken möchte. Pluto will das Totale, ist radikal, fanatisch,  mißbraucht Macht und geht auch über Leichen. Er ist besessen von Vorstellungen.

Ein praktisches Beispiel gefällig? Wir haben es vor der Nase. Die Ibiza-Affäre und nachfolgende Regierungsauflösung und wie es halt weitergeht… Astrologen wundert es nicht, dass sich hier die Machtfrage stellt: der laufende Pluto fällt im Landeshoroskop von Österreich auf einen sehr markanten Punkt, die Himmelsmitte, also „die Regierung“.

Auch im persönlichen Horoskop sind unter Pluto-Einfluss tiefgreifende und oft schmerzhafte Wandlungsprozesse angesagt, die sich über einen längeren Zeitraum hinziehen. Sinn und Zweck des Ganzen: Wir erfahren, wo wir an Erfahrungen unserer Ahnen und unseres Volkskollektivs seelisch negativ gebunden sind. Und diese Bindungen wollen erkannt und aufgelöst werden, damit wir als freie Menschen denken, fühlen und handeln. 

Es geht darum, aus der Ohn-Macht in die Macht zu gehen, und diese zum Wohl aller einzusetzen. Kurzum: wir sollen als Einzelne begreifen, wir sind keine kleinen Würstchen, die nichts bewirken, sondern kraftvolle geistige Schöpferwesen, mehr, als nur eine Maschine mit Gehirn. Aber dazu müssen wir uns der Dunkelheit stellen, und den alten Schmerz ans Licht holen. Wenn wir das nicht verstehen, werden wir uns vielleicht bald nicht mehr unterscheiden von Produkten der Künstlichen Intelligenz - die Vorbereitungen sind dazu im Gange. Schon gibt es Sophia, den ersten Roboter mit Staatsbürgerschaft in Saudi-Arabien.

Nicht schwer zu erraten, dass wir in heraufordernden Zeiten nach Trost und Hilfe suchen, Wein und Schnaps sind da nicht zu empfehlen, denn außer unserem tiefen Glauben ist unser wacher Verstand gefragt. Wichtig ist: immer alles hinterfragen in Zeiten von fakenews und einer überbordenen PR-Landschaft – die Fallen sind verführerisch.  Dr. Christoph Mende zeigt am Tag der Astrologie, „dass sich uns zuhauf auch  „Scheinwahr-heiten“ in New-Age-Angeboten darbieten“. Das aktuelle Jupiter-Neptun-Quadrat macht anfällig für übertriebenen Idealismus, Verblendung, Illusion und Lüge. Aber Neptun, der spirituelle Planet, richtig verstanden, kann inspirieren und Träume wahr werden lassen. Der dritte Langsamläufer, der 2019 ins Zeichen Stier eingetretene Uranus, der Umstürzlerplanet, wird uns aus dem Schlaf des Gewohnten reißen, im Positiven wie Negativen. Mehr dazu erfahren Sie am Tag der Astrologie…

In jenem Jahr 1518, als sich Saturn und Pluto im Steinbock trafen, wurde der erst 21-jährige Philipp Melanchthon an der Universität Wittenberg zum Professor berufen. Auch in Astrologie unterrichtete er -  oft bis zu 400 Studenten, die ihm fasziniert lauschten, obwohl er gelispelt haben soll. Melanchthon hinterließ uns dieses beflügelnde Zitat:  „Wertvoll und wahrhaftig ist die Wissenschaft der Astrologie, eine Krone ist sie des Menschengeschlechts und ihre ganz ehrwürdige Weisheit ein Zeugnis Gottes.“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen