Montag, 4. Juli 2016

Stundenhoroskop: Soll ich den Job annehmen?

Heute stelle ich Euch ein Stundenhoroskop vor. Eine Frau richtete folgende Frage an mich:

Ich habe eine Jobzusage bekommen. Soll ich annehmen oder weiter suchen?

Hintergrund:
Die Frau sucht im Marketing-Bereich schon eine Weile eine neue Arbeitsstelle. Nun hat sie an einem Theater eine Zusage erhalten, jedoch hört sie von den künftigen Kollegen und überhaupt wenig Gutes über den Arbeitsplatz und den neuen Chef. Die Mitarbeiterfluktuation ist sehr groß. 




Meine Antwort:

Die Fragerin hat einen Jungfrau-Aszendenten, daher wird sie von Merkur dargestellt, dem Herrscher des Jungfrau-Zeichens. Stell Dir vor, es handelt sich hier um ein Theaterstück, in dem die gestellte Frage dargestellt wird, und Merkur ist die Fragerin. Als erstes schaue ich mir den "Zustand" von Merkur an, also wie geht es der Fragerin in der betreffenden Angelegenheit? 

Merkur steht im Zeichen Krebs "peregrin", was vom lateinischen "peregrinus" kommt und "fremd" heißt. Und genauso fühlt sich die Frau: unsicher, unentschlossen. Die Stellung im 10. Haus, einem Eckhaus bedeutet jedoch, dass sie aktiv sein will und auch aktiv schon längere Zeit Arbeit sucht. Dass die MC-Achse im Zeichen Zwilling steht, der ebenfalls vom Merkur beherrscht wird, genau wie der Jungfrau-Aszendent, zeigt, dass die Frage gut widergespiegelt ist, also tatsächlich im Horoskop vorkommt. - Manchmal ist dies nicht der Fall, zum Beispiel wenn Menschen eine Frage stellen, aber eigentlich etwas ganz Anderes wissen wollen.

Nun, also die Berufs-Achse MC steht im Zwilling, aber der dazu gehörige Merkur - wie wir schon feststellten - bereits im Krebs, das passt nicht so gut. Würde der Merkur auch noch im Zwilling stehen, wäre er ganz in seinem Element und der Fragerin würde es gut gehen. Aber leider....!

Was nun noch ausschlaggebend dazu kommt: Der Intendant, also ihr Chef, der sich anscheinend mit vielen Leuten gerne anlegt, wird hier durch die Sonne repräsentiert, auch im Berufshaus Nr. 10 stehend, also genau passend - Sonne ist der natürliche Signifikator für Autoritätspersonen. Und nun kommt eine ganz unangenehme Sache, nämlich der Merkur ist zur Zeit sehr schnell unterwegs und wird in Kürze die Sonne erreichen, dann wird er von der Sonne "verbrannt". Die "Verbrennung" ist in der Stundenastrologie ein ganz schlechtes Zeichen und schon deshalb kann man der Fragerin abraten, den Job anzunehmen.

Den Mond haben wir noch nicht untersucht: er ist immer der Nebensignifikator für den Fragenden und zeigt auf, wie es der Frau gefühlsmäßig geht. Hier steht Mond zwar im Stier "erhöht" - das ist so ein bisschen ein "Überdrüber-Gefühl", WOW, die Stelle am Theater klingt super. Aber weniger wow ist, dass der Mond schon im Leerlauf ist, also ganz am Ende des Zeichens und dann in den Zwilling gehen wird, wo er wiederum peregrin ist, also das tolle Gefühl wird nicht halten. Es ist so ähnlich wie wenn man verliebt ist und dann weicht das Gefühl der Ernüchterung.

Damit ist die Frage eigentlich schon beantwortet. Man könnte noch den Zustand der Kollegen überprüfen, die sich ja nicht sehr positiv ausdrücken. Und tatsächlich: die Kollegen sind dargestellt von Jupiter, dem Herrscher des Fische-Zeichens, das am Deszendenten steht (wir nehmen in der Stundenastrologie immer die alten Herrscher!) Jupiter steht im Exil - ojeee, ganz schlecht, und dann auch noch im Problemhaus Nummer 12. Schlechter geht's ja nimmer. Also das muss man nicht haben, umso weniger, als auch noch der schwächende absteigende Mondknoten im 6. Haus steht, wo es um das tägliche Dasein einer Angestellten geht. 


Nun lautet eine erste Antwort der Fragerin (sie wird uns gerne auf dem Laufenden halten):

Irgendwie ahnte ich es bereits, denn es ist komisch, man sich so wenig auf die neue Arbeit freut. Alle um mich herum sind voll begeistert, gratulieren mir und sagen WOW, und am Theater, da paßt Du perfekt hin. Soweit so gut, doch die hohe Fluktuation und die Stimmung unter den Mitarbeitern sowie der Intendant warnen mich! Nun kommt noch Deine Deutung hinzu. Deshalb habe ich folgendes beschlossen:   Erstens: Also, ich werde mich weiter bewerben, ...
Zweitens: ich habe eine Einlernphase von mehreren Wochen, bevor mein richtiger Vertrag beginnt, und bis dahin brauche ich ihn ja nicht zu unterschreiben ...   Somit habe ich genug Zeit, einen neuen Job zu finden. Ich schreibe bereits fleißig wieder Bewerbungen.  

Vielen vielen lieben Dank  für Deine Ausarbeitung. Da ich mir so unsicher bin und war, hat es mir sehr geholfen, Frieden zu finden. Zu wissen, ich soll weitersuchen und auf mein Herz hören!